Freiburger Wochenbericht: Anton Behringer fürchtet um die Zukunft der Stadt

Anton Behringer (51) sieht sich selbst als die einzige wirkliche Alternative zu den anderen drei Kandidaten. Er begründet das vor allem mit seiner Parteilosigkeit. Diese ermögliche ihm, im Gegensatz zu seinen Kontrahenten, „frei von jeder Parteibindung“ für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren.

Der Wirtschaftswissenschaftler, der als selbständiger IT-Unter- nehmer arbeitet und in Kappel lebt, wählte den für ihn ungewohnten Gang in die Politik aus Unzufriedenheit mit der bisherigen Arbeit von Amtsinhaber Dieter Salomon. Behringer spricht von einer negativen Entwicklung der Stadt. „Es läuft bei weitem nicht rund in Freiburg. Unsere Stadt wächst sehr schnell, mit teils gravierenden Folgen“, sagt der gebürtige Freiburger, der von sich behauptet „die Stadt sehr gut zu kennen“.

Er sieht die Entwicklung Freiburgs mit großer Sorge. „Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass es zahlreichen Bürgern genau so geht“, sagt er. Der Vater eines Sohnes ist der Ansicht, der Freiburger Immobilienmarkt sei zumSpielball auswärtiger Investoren geworden. „Daher plädiere ich für eine bevorzugte Vergabe der Immobilien an die Bewohner von Freiburg, wo dies rechtlich möglich ist“. Außerdem fordert er, dass die Stadtverwaltung ihre Klimaschutzziele einhält und etwas gegen das immer häufiger auftretende Verkehrschaos unternimmt.

In der vergangenen Woche hatte Behringer auch Unverständnis dafür geerntet, dass er trotz seines Resultats (3,7 Prozent) im zweiten Wahlgang anzutreten bereit war. Dessen war sich Behringer auch bewusst, wie er sagt: „Das Ergebnis schreit nicht unbedingt nach einer erneuten Kandidatur.“ Am Montag verkündete er dann eine überraschende Kehrtwende und sprach kurzfristig eine Wahlempfehlung für Martin Horn aus. Behringers Name wird gleichwohl auf den Stimmzetteln auftauchen.

Quelle: Freiburger Wochenbericht, 2.5.2018