BZ: Salomon, Wermter und Horn geben am meisten Geld aus

Zwischen den Wahlkampfbudgets der OB-Kandidaten gibt es große Unterschiede / Nicht alle schlüsseln ihre Finanzierung detailliert auf.

FREIBURG. So unterschiedlich die Kandidierenden für die OB-Wahl sind, so unterscheidet sich auch die Finanzierung ihres Wahlkampfs. Dieter Salomon (Grüne) dürfte mit mehr als 100 000 Euro den größten Etat haben, wovon die Hälfte seine Partei beisteuert, während Manfred Kröber (unabhängig) seine rund 8000 Euro weitgehend selbst bezahlt.

Alle BZ-Fragen zur Wahlkampffinanzierung wollte Salomons Team nicht im Detail beantworten, etwa zur größten Einzelspende. Das Budget über 100 000 Euro sei „etwas überschritten“, teilte der grüne Kreisschatzmeister Per Klabundt mit. Am meisten Geld verschlangen Plakate, Gestaltung, Anzeigen und Personal, wie Profifotograf und Webdesigner. 53 000 Euro haben die Grünen bereitgestellt. Hinzu kämen Spenden in nicht genannter Höhe, und auch Salomon leiste einen Eigenbeitrag. Für einen zweiten Wahlgang gebe es kein Budget. „Wir werden situativ reagieren.“

Etwa halb so groß ist nach eigenen Angaben das Budget von Martin Horn. Die SPD unterstütze ihn mit 35 000 Euro. An Spenden seien 16 000 Euro eingegangen, darunter ein „Ausreißer“ im vierstelligen Bereich und keine Firmenspenden. „Wir kommen damit recht gut aus.“ Freunde und Bekannte hätten ehrenamtlich die Bereiche Social Media und Fotografie abgedeckt. Sein eigener Beitrag bestehe im Verdienstausfall – er hat sich beurlauben lassen – und in der Garantie, Finanzlöcher selbst zu stopfen. Am meisten Geld gab er aus für Broschüren, Visiten- und Postkarten sowie für Anzeigen (jeweils 10 000 Euro), für seine Dialogveranstaltungen (8000 Euro) und für Plakate (5000 Euro). Für einen zweiten Wahlgang seien maximal 10 000 Euro geplant.

Eine Punktlandung erwartet Monika Stein (linkes Bündnis). Die Kalkulation von 13 000 Euro werde sie um 900 Euro überschreiten. Für Plakate gingen 3600 Euro drauf, für Broschüren weitere 2900 Euro. Mit jeweils um die tausend Euro schlagen Werbeartikel, Infostände und Werbung in Zeitungen sowie auf Facebook zu Buche. Sie selbst habe 650 Euro „und ein bisschen Zeit“ beigesteuert, schreibt Monika Stein. An privaten Spenden gingen 11700 Euro ein, die größte Einzelspende betrug 2 000 Euro. Geld gab’s auch von den unterstützenden Gruppierungen Linke Liste (1900 Euro), Grüne Alternative und Linke (je 1000 Euro). Um 4600 Euro liegen die Einnahmen laut Stein über den Ausgaben und stünden für einen zweiten Wahlgang zur Verfügung. Falls die Summe nicht benötigt werde, will Stein sie an kulturelle und soziale Projekte spenden.

 Stephan Wermter (parteilos) hatte in der BZ-Podiumsdiskussion von 100 000 Euro gesprochen. Auf Nachfrage teilte er jetzt mit, die Kosten gingen nur ihn etwas an. Er finanziere alles selbst. „Das Budget für einen zweiten Wahlgang ist ausreichend vorhanden und war von Anfang an einkalkuliert.“ Auch Anton Behringer (parteilos) macht keine genauen Angaben. Plakate, Werbeagentur, Werbung für Print und Online, Druckerei, Wahlkampfstand und Werbemittel hätten eine „stolze fünfstellige Summe“ gekostet. Seinen Verdienstausfall beziffert er auf einen weiteren fünfstelligen Betrag. Der Spendenanteil liege unter fünf Prozent.

Manfred Kröber zahlt ebenfalls fast alles selbst. Mit 8000 Euro rechnet er schlussendlich. Größte Posten seien die Wahlplakate (1700 Euro), die Homepage (1450 Euro) und Fotos (510 Euro).

Quelle: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/salomon-wermter-und-horn-geben-am-meisten-geld-aus–151726373.html