Als AfD-nah und äußerst kontrovers diskutiert wird der Kandidat Stephan Wermter. Er will Freiburg zu altem Ruhm verhelfen und dafür verlorengegangene Sicherheit durch eine Stärkung der Polizei gewährleisten. Christliche Werte sind ihm dabei genauso wichtig wie Bürgernähe und finanzierbare Wohnungen für Freiburger Familien. UniCROSS wollte gerne mehr über den Kandidaten erfahren, auf die Interviewanfrage erhielten wir aber keine Antwort.
Der parteilose Stephan Wermter betreibt einen Wohnmobil-Handel und wird politisch rechts und AfD-nahe eingeordnet. Er ist stolz darauf, zu allen Themen eine Meinung zu haben und lehnt auch die Beschreibung seiner Person als „Trump Freiburgs“ nicht ab. Nach eigener Aussage will Wermter „frischen Wind nach Freiburg bringen“.
Wermter befürwortet einkommensabhängige ÖPNV-Preise. In das Fahrradnetzwerk will er nicht weiter investieren, es sei bereits gut genug ausgebaut. Für sozial Schwächere befürwortet Wermter kostenlose Kita Plätze. Er hält Projekte zur sexuellen Aufklärung an Schulen unter Berücksichtigung von LGBTQ-Identitäten (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender and Queer) für überflüssig, der Sexualkunde-Unterricht von früher reiche aus. Wermter plädiert für mehr sozialen Wohnungsbau und günstigere Wohnungen für Studierende. So schlägt er vor, mit Unternehmen zu kooperieren, um denjenigen, die ihr Studium in Regelstudienzeit abschließen und sich verpflichten, danach mindestens fünf Jahre in einer Freiburger Firma zu arbeiten, eine kostenlose Wohnung zur Verfügung zu stellen. Wermter zeigt sich zwar empört über Gewalt gegen Frauen, dennoch möchte er Initiativen wie das Frauen-Nacht-Taxi und Beratungsstellen für Betroffene nicht unterstützen.
Stephan Wermter ist in sozialen Netzwerken und Kommentarspalten sehr aktiv und äußert sich dort immer wieder ausländerfeindlich und gegen nichtchristliche Religionen. Gegen Wermter wurde Strafanzeige wegen mutmaßlicher Volksverhetzung gestellt, nachdem er unter einem Bild eines Containerdorfs für Geflüchtete in Ungarn kommentierte „Ich find’s klasse“, „Ich stifte das Tor dazu“ und ein Foto vom Eingangstor des Konzentrationslagers Auschwitz postete. Wermter selbst gab an, dies satirisch gemeint zu haben.
Quelle: https://unicross-crossmedia.uni-freiburg.de/index.php/ob-wahl-2/