Gewonnen an Erfahrung, gewonnen an Erkenntnis.
Das Wahlergebnis kann niemanden zufriedenstellen. In Freiburg beteiligt sich gerade noch die Hälfte der Bevölkerung an einem solch wichtigen Wahltag. Das ist ein Armutszeugnis für unsere Demokratie und ein klares Indiz für Politikverdrossenheit. Die Leute identifizieren sich heute nicht mehr mit Politikern, deshalb war es mir wichtig selbst zu kandidieren. Als Quereinsteiger haben wir trotz massiver Gegenkampagnen mehr als 2.000 Stimmen geholt. Sicher habe ich mir ein besseres Ergebnis gewünscht, aber als OB ins Rathaus einzuziehen, war nie wirklich mein Anspruch. Sicherlich könnte man nun behaupten, dass Herr Behringer, Herr Kröber und meine Wenigkeit das Zünglein an der Waage waren. Aber dies überlassen wir den Politologen und den „gscheiten Mehrtausendern“ hier. Die schallende Ohrfeige, die Salomon von den Wählern bekommen hat, ist hingegen völlig verdient. Und nichts anderes habe ich mit meinem „Wahlkampf“ verfolgt und erreicht. Rund 7000 Stimmen, die nicht Herr Salomon bekam! Herr Salomon sprach noch am Wahlabend davon, dass rund 30% der Wählerinnen und Wähler ihn ja gewählt hätten und dass das ein Zeichen wäre, weiter zu kämpfen und er davon ausgehe, dass die Menschen im zweiten Wahlgang wohl richtig wählen würden. Andersrum wird ein Schuh „draus“! Rund 70% der Freiburger Wählerinnen und Wähler haben ihn eben nicht gewählt. Ein ganz klares Zeichen. Wenn Salomon den Wählerwillen ernst nehmen würde, träte er zurück!
Um Herrn Salomon mache ich mir keine Sorgen, sicherlich bekommt er bei Unmüssig oder der Treubau einen Job als Immobilienverkäufer oder einen Stelle als Sachbearbeiter, die seiner Qualifikation und Neigung wohl eher entspricht.
Für die Zukunft gilt es jetzt weiter am Ball zu bleiben. Ich als „Rechter“ und ach so AFD-naher Mensch, war am Freitag vor der Wahl in der Freiburger DITIB Mevlana Moschee e.V. in der Mooswaldallee eingeladen. Die Erlaubnis dazu kam von ganz oben. Ein Novum, dass der Imam etwa in der Mitte des Gebetes unterbrach und mich zu ihm nach vorne holte. Ich konnte ein paar Sätze sagen, die sogar noch ins Türkische übersetzt wurden.
Ich erzählte der Gemeinde meine Vision von einer multikulturellen Stadt und versprach, mich auch noch nach der Wahl und als Privatperson für eine Moschee in Freiburg einzusetzen, welche diese Bezeichnung auch verdient. Das werde ich tun. Gleichzeitig erklärte ich, dass es natürlich auch nicht sein kann, dass das Minarett höher wird als der Münsterturm. Gleiche Höhe eher angenehm. Diese Botschaft kam an und das Gelächter war groß.
Dies soweit zu meiner angeblichen, immer wieder an die Wand gemalten Islam- bzw. Ausländerfeindlichkeit.
Nun wird dieses Jahr wieder die Gewerbesteuer erhöht. Für mich ein klares Signal, dass man „uns“ hier nicht haben möchte und gut auf die Gewerbesteuern von den Kleinen verzichten kann. Sollen wir die Koffer mit der Firmenwäsche packen und vom Ausland aus den Rahm abschöpfen?
In diesem Sinne……..
Ihr/Euer
Stephan Wermter
Quelle: Pressemitteilung vom 24.04.2018